Das 65. Karlsruher Forum, das am 2. Februar 2024 auf Einladung der Schriftleitung der Zeitschrift Versicherungsrecht und des Verlags Versicherungswirtschaft stattfand, war dem aktuellen Thema »Rechtsfragen digitaler Plattformen« gewidmet. Hierzu referierten Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel von der Universität Bayreuth und Prof. Dr. Christian Armbrüster von der Freien Universität Berlin.
Prof. Dr. Martin Schmidt-Kessel, Universität Bayreuth, referierte zum Thema »Verantwortung digitaler Plattformen – Versuch einer vertragsrechtlichen Perspektive des Service by Design – «. Der Vortrag widmete sich der Komplexität der rechtlichen Bewältigung digitaler Plattformen, die derzeit noch mit legistischer Begriffsverwirrung verbunden ist. Charakteristika der digitalen Plattformen seien de-personalisierte Intermediäre und Infrastruktur. Hieraus erarbeitete der Referent als dogmatischen Ansatz »Service by Design« unter Anwendung von mietrechtlichen Vorschriften. Er widmete sich sodann schwerpunktmäßig der Verantwortung »der Plattform« für den vermittelten Vertrag
Prof. Dr. Christian Armbrüster, Freie Universität Berlin, beleuchtete mit seinem Referat über »Rechtsfragen der Nutzung digitaler Plattformen im Versicherungssektor« die spezifisch versicherungsrechtlichen Perspektiven. Er erläuterte die Besonderheiten von Versicherungsplattformen samt ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung und analysierte die klärungsbedürftigen Rechtsfragen. Schwerpunktmäßig widmete er sich zunächst dem Vertriebsrecht, insbesondere der Einstufung des Plattformbetreibers als Versicherungsvermittler in Abgrenzung von Makler und Vertreter sowie den damit verbundenen unterschiedlichen Informations- und Beratungspflichten. Im Anschluss wurden spezifische Fragen des Aufsichts- und des Vertragsrechts beleuchtet.